Ich begrüße dich herzlich zur heutigen 9. Rauhnacht.
Die trubelige Zeit der Feiertage von Weihnachten, Silvester und Neujahr ist vorbei. Heute beginnt für viele wieder die Normalität des Alltags und wir kommen wieder in der „Realität“ an. Doch die Energien und die Magie der Rauhnächte wirken auch heute weiter und die Tore zur Anderswelt sind immer noch weit geöffnet und schenken dir eine gute Gelegenheit, heute noch einmal ganz klar deine Visionen für das noch ganz jungfräuliche Jahr in dein Bewusstsein zu bringen.
Auch in der Natur ist schon das Neue spürbar, dass sich jetzt in der Erde und an den Pflanzen zeigt. Seit der Wintersonnenwende vor 12 Tagen sind die Tage schon wieder fast 10 Minuten länger geworden und die Natur reagiert darauf.
Der ewige Kreislauf des Kosmos beginnt von Neuem.
Das Symbol des heutigen Tages ist das Rad.
Das Rad des Lebens dreht sich immerwährend, von Geburt zum Tod, vom Werden zum Vergehen, vom Licht zur Dunkelheit. Jetzt treten wir in der Natur in die Phase ein, in der der tiefste Punkt der Dunkelheit überschritten ist und das Licht allmählich wieder zurück kehrt.
In welcher Phase du dich in deinem Leben auch gerade befindest – ob es gerade hell ist oder dunkel, ob gerade etwas zu Ende geht oder etwas Neues entsteht – komme immer wieder zur Mitte des Rades und damit zu deiner eigenen Mitte. Hier findest du dein inneres Wissen, deine Vollkommenheit, deine Ruhe, Stille und deinen Frieden. Von dieser Mitte kommt deine Kraft, deine Stabilität. Ein Rad ohne Mitte würde zerbrechen.
Um besser in deine Mitte zu finden und Ruhe und Klarheit in dein Leben zu bringen, ist es wichtig beziehungsweise unablässig, dir immer wieder Zeiten nur für dich zu schenken. Zeiten, in denen du sonst nichts tust, außer einfach da zu sein. In denen du keinem Programm folgst und nichts irgendwie erledigst.
Früher haben Menschen viel öfter einfach Nichts getan.
Sie saßen einfach auf einer Bank, schauten aus dem Fenster, standen in der Gegend rum oder spazierten absichtslos durch die Natur. In südlichen Ländern oder in den ländlichen Gegenden der Welt kann man das noch beobachten. In unseren westlichen Gesellschaften würde es einem heute schon sehr komisch vorkommen, jemanden zu sehen, der einfach Nichts tut. Zumindest mit dem Handy ist ja fast jeder ständig beschäftigt.
Und weil viele Menschen spüren, dass ihnen da etwas ganz wesentliches abhanden kommt, dass sie ihre Mitte verlieren, ist der Run auf Entspannungs-Angebote heutzutage so groß. Doch das ist auch oft wieder mit Machen und Tun verbunden. Dabei brauchten wir doch einfach nur still unter einem Baum zu sitzen.
Das Ritual des Mandalas – Gestalte das Rad deines Lebens
Das Wort „Mandala“ stammt aus dem altindischen Sanskrit und bedeutet „Rad des Lebens“ für ein Schaubild, das eine magische Bedeutung besitzt. Ein solches Mandala ist meist kreisrund und stets auf einen Mittelpunkt orientiert. In der Natur findet man viele Mandalas in Form von Blüten, Blattstellungen, Früchten, Spinnennetzen, Baumringen, Schneckenhäusern, Schneekristallen usw. Es ist eine kosmische Form, die sich überall in der Natur wiederholt.
Entdecke heute deine kindliche bzw. urmenschliche Leidenschaft für das Sammeln. Nimm eine Tasche oder einen Korb und sammele in der Natur Steine, Äste und Zweige, Blätter, Zapfen, Eicheln, Moos, Schneckenhäuser und was sonst noch auf deinem Weg liegt. Staune über ihre sogar jetzt im tiefsten Winter vielfältige Gestalt, Farbe und Form.
Nimm alles mit zu einem geeigneten Platz und vertiefe dich in das Legen deines Mandalas.
Mache es wie ein Kind und ganz aus deiner Intuition, aus deinem Bauch heraus.
Beginne in der Mitte des Rades, im Zentrum und lasse dein Mandala dann nach Außen entstehen. Lass dabei deiner Fantasie freien Lauf und versuche, alle rationalen Gedanken auszublenden.
Ein Mandala zu legen ist traditionell ein Prozess des Selbst-Ausdrucks und dient dem persönlichen Wachstum und der spirituellen Transformation. Schamanen nutzen das „Lebensrad“ um gute Energien auf die Erde zu bringen und sich mit der Weisheit der Natur zu verbinden. Die runde Form der uralten Mandalakunst führt uns zur Erfahrung von Ganzheit. Das Zentrum des Mandalas symbolisiert das Zentrum, das es in jedem von uns gibt. Alle spirituellen Systeme beziehen sich auf dieses Zentrum im Menschen. Ob du es nun „das Göttliche in dir“, „Höheres Selbst“ oder „Seele“ nennst – es ist die Quelle deiner Energie und Kraft.
Lass sich deine Visionen entfalten
Ein Mandala funktioniert wie eine Art Spiegel. Wenn du dein fertiges Mandala im Nachhinein betrachtest, wird dir seine spezielle Bedeutung bewusst. Schaue auf das Lebensrad, das du erschaffen hast. Was bewegt es in dir? Lass alle Eingebungen, die du dazu jetzt empfängst, in deinem Inneren ankommen und spüre, dass sie wahr sind. Es ist deine Wahrheit, die du hier siehst. Erspüre die Botschaft, die Vision, die dir dein Mandala zeigt. Versuche jedoch nicht, krampfhaft etwas herauszulesen. Visionen sind offene Möglichkeiten, sie weisen die Richtung und können sich entwickeln. Sie sind keine Ziele, die du unter Anstrengungen und Entbehrungen erreichen musst. Visionen entfalten sich leicht, mit Freude und mühelos. Sei offen und empfange dankbar alles, was sich dir zeigt.
Zum Abschluss deines Rituals kannst du wieder ein wunderschönes Mantra hören, mit dem du ganz in deine Mitte findest. Summe oder singe gerne mit, wenn du magst. Das lässt auch deinen Körper mitschwingen.
Dann kannst du ein Foto deines Mandalas machen und deine Gedanken in deinem Buch festhalten. Im September kannst du dann wieder nachschauen und diese Dinge nochmal in dir bewegen.
Am 19. Januar 2025 findet mein Tagesseminar „In mir zuhause fühlen“ in unserem wunderschönen Seminarraum LICHTSPEICHER im Spessart statt. Mit Meditation, Ehrlichem Mitteilen, spirituellem Tanz und dem Erleben der Natur. Es ist ein Tag, an dem alles in dir da sein darf, du dir selbst sehr nahe kommst und dein Herz für all das öffnen darfst, was in dir gespürt und erfahren werden will.
Hier kannst du dich für das Seminar anmelden.
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Viel Freude und Inspiration beim Gestalten deines Mandalas
Von Herzen – Eva
Ra Ma Da Sa So Sa So Hung – Snatam Kaur