Ich begrüße dich herzlich zur 2. Rauhnacht.
Wie jeden Tag hat auch die heutige Rauhnacht um Mitternacht begonnen und endet heute Nacht wieder um Mitternacht.
Vielleicht hast du gestern schon die Erfahrung machen können, wie besonders sich diese Zeit anfühlt, wenn du dich für ihre Schwingung öffnest und wie durchlässig die Schleier zur Anderswelt jetzt sind. Es ist eine mystische Zeit und es tut unserer Seele gut, sich wieder auf die Mythen und Rhythmen der Natur und ihrer Zyklen zu besinnen, so wie es seit Urzeiten in unserem Inneren angelegt ist.
Auch heute möchte ich mit dir wieder nach innen gehen und nach außen, in die Natur. Alle Themen, Rituale und Übungen, die ich dir hier vorstelle, sind aber lediglich Vorschläge und Ideen. Du kannst immer deine ganz eigenen Impulse kreieren. Lass dich dabei ganz von deiner Intuition leiten, denn deine Seele weiß am besten, was jetzt in dir gefühlt und gesehen werden will. So sollten wir es immer mehr halten. Wir werden heute geradezu überschüttet mit Vorgaben und Richtlinien, die uns sagen wollen, was das Beste für uns sei. Und es tut gut, uns wieder auf unsere eigene innere Stimme zu besinnen, ihr mehr zu vertrauen als allem, was von außen kommt und uns in erster Linie nach ihr zu richten.
Der heutige Tag gehört zum Monat Februar des kommenden Jahres. Führe, wenn du magst, auch heute wieder dein Rauhnacht-Tagebuch, in das du deine Gedanken, Vorkommnisse und Begegnungen mit Menschen, Natur und dir selbst hineinschreibst. So kannst du im Februar des kommenden Jahres nochmal nachlesen und in das heutige Thema eintauchen. Und kannst deine Erlebnisse nochmal in dir lebendig werden lassen und den Februar nochmal nutzen, um zu schauen, was hier noch deiner Liebe und Achtsamkeit bedarf.
Was hält dich im Inneren?
Nachdem wir uns gestern unseren irdischen Wurzeln gewidmet haben, kannst du heute deine Aufmerksamkeit auf deine geistige Herkunft oder deine geistige Heimat legen. Vielleicht hast du schon einen inneren Zugang dazu, vielleicht noch nicht. Bei manchen von uns wurde schon in der Kindheit durch die Zugehörigkeit zu einer Religion eine geistige Verbindung geschaffen. So wurde auch ich als Kind mit den festen Regeln einer Religion verbunden und habe dann in meiner Jugend alles wieder in Frage gestellt und nach meiner eigenen Wahrheit gesucht. Und das war und ist gut so.
Wir alle dürfen uns irgendwann im Leben fragen: Woran glaube ich, woran kann ich glauben? Was oder wer begleitet mich durch mein Leben? Fühle ich mich geführt, beschützt, geborgen und geliebt? Vielleicht von einer Weisheit, die jenseits meines Verstandes liegt? Nimm dir heute Zeit, um in diese Fragen hineinzulauschen.
Gerade jetzt, wo im Außen alles unsicher erscheint, sich so vieles verändert und neu sortiert, ist es gut, dein Bewusstsein darauf zu lenken, was dir inneren Halt gibt. Dich mit einer Kraft zu verbinden, von der du dich liebevoll begleitet weißt und mit der du jederzeit in Kontakt treten kannst, weil sie immer da ist. Eine Energie, von der du spürst, dass sie es gut mit dir meint. Einfach, weil du gut so bist wie du bist, weil du es wert bist und weil du es absolut verdient hast, geliebt zu werden.
Diese Kraft gibt es. Es können geistige Wesen, Götter, Engel, Mutter Maria, Naturwesen oder auch die Mutter Natur sein. Für mich ist es einfach die Natur selbst, die göttliche, mütterliche, weise Schöpfung, die zu meiner Religion geworden ist. Wenn du dich darauf ausrichtest, kannst du in dir spüren, was es für dich ist, was dir Halt und Zugehörigkeit schenkt.
Das Gebet des Herzens.
Im heutigen Ritual geht es darum, deinen Schöpfer, Gott, deine Geister, deine Engel, dein Krafttier oder eine Wesenheit, mit der du dich verbunden fühlst, anzurufen. So wie es die Völker seit Menschengedenken taten.
Du kannst dieses Ritual wieder in der Natur oder auch Zuhause durchführen.
Am kraftvollsten ist es, wenn du einen Hügel, eine Anhöhe oder einen Berg in der Nähe hast und ihn besteigst.
Die Naturvölker riefen ihren Schöpfer, ihre Schöpferin immer von erhöhten Plätzen an, weil sie sich ihnen so näher wähnten. Du kannst aber auch jeden anderen ruhigen Platz wählen.
Stelle oder setze dich an deinen Platz und schließe die Augen.
Nimm eine Weile die Geräusche um dich herum wahr.
Atme ruhig ein und aus und gehe mit deiner Aufmerksamkeit zuerst zu deinem Herzen. Spüre, was dir auf dem Herzen liegt. Schenke dir genug Zeit, um das wirklich zu fühlen, denn im Alltag nehmen wir die Schwere, die uns oft auf dem Herzen und auf der Seele liegt, nicht wirklich wahr. Lass das, was in dir ist, wirklich fühlbar werden.
Und dann rufe innerlich – oder wenn du dich ungestört fühlst auch laut – deinen Schöpfer, dein höheres Selbst, egal was für einen Namen du dafür hast. Etwas, dem du dich anvertrauen möchtest, dem du dich anvertrauen darfst.
Für mich ist das eine wunderschöne Mutter Maria in einer kleinen Kapelle auf den Feldern unseres Dorfes.
Und wenn du nicht weißt, wen oder was du anrufen sollst, verbinde dich einfach mit der Schöpfung, der Kraft der Natur um dich herum. Folge deiner Intuition, lass dich leiten.
Alles kann ein Gebet sein und die ganze Natur betet zu ihrem Schöpfer. Die Steine mit ihren Farben, die Blumen mit ihren prächtigen Blüten, die Bäume mit ihren mächtigen Kronen, die Tiere mit ihrem Spielen und ihren Lauten. Du bist auch ein Teil der Natur und bist verbunden mit allem, was lebt.
Versuche diese Verbindung zu fühlen, tief in deinen Zellen und in deiner Seele. Versenke dich hinein in diese Verbundenheit mit allem, was dich umgibt. Weite dieses Gefühl aus auf die ganze Erde und das unendliche Universum.
Du bist verbunden mit Allem, den du bist ein Teil davon.
Lege das, was du mit dir trägst hinein in das, dessen Teil du bist. Was immer das für dich persönlich bedeutet.
Spüre, dass alles eine höhere Dimension hat. Bete kraftvoll aus deinem Herzen und deiner Seele.
Mit deinen Worten, mit deinen Bildern, mit deinen Gefühlen und mit deinen Gedanken.
Die Naturvölker beenden ihre Anrufungen und Gebete mit einem Atemhauch. Sie nennen es den Atem des Lebens.
Atme tief aus und stelle dir vor, dass dein Atemhauch genau dort ankommt, wo er hin soll.
Und erwarte eine Antwort. Lass sie in dir ankommen. Sie wird an dich ergehen und du wirst es in deiner Seele wahrnehmen.
Sie kann sich auf vielerlei Weise einstellen – sichtbar, hörbar, vielleicht als Ereignis oder als Erkenntnis. Als Zeichen, als Klarheit oder Ruhe. Und es liegt an dir, die Antwort, die du erhältst, mit deinem Tun zu erwidern.
Wenn du möchtest, nimm ein Symbol, einen Zweig oder Stein mit von dem Ort deiner Verbindung, deines Gebetes. Vielleicht magst du dir in deinem Zuhause einen kleinen Altar, eine kleine Ecke gestalten für das, was dir in den Rauhnächten begegnet, auf dem alles Platz hat, was dich bewegt.
Eine wunderbare Musik zu dem Thema der heutigen Meditation ist „A hundred thousand angels“ von Bliss.
Du kannst dieses Lied draußen in der Natur während deines Gebetes oder danach hören. Immer wenn dir danach ist.
Musik öffnet das Herz und meines hat dieses Lied schon viele Male berührt.
Ich wünsche dir heute einen offenen Geist und ein offenes Herz für die Antworten, die du erhalten wirst. Wenn du magst, schreibe sie wieder in dein Rauhnacht-Tagebuch. Es sind wertvolle Hinweise für das, was sich in dir entfalten will.
Von Herzen – Eva
Liebe Eva,
deine Worte sind auch heute wieder Balsam für meine Seele. Ich fühle mich direkt mit dir verbunden, und ein wohliges Gefühl durchströmt nicht.
Danke von Herzen ❤️
Das hört sich sehr schön an, liebe Helga.