Deine irdischen Wurzeln

Herzlich Willkommen zum heutigen Beginn meiner Rauhnacht-Inspirationen.

Ich freue mich sehr, gemeinsam mit dir durch diese besonderen Tage zu gehen.
Für mich war die Zeit zwischen Heiligabend und dem Dreikönigstag schon als Kind magisch. Ich spürte schon damals die besondere Energie und es war mir immer so, als ob die Zeit irgendwie stillstehen würde und aus dem Alltag herausragte.
Erst vor ca. 15 Jahren hörte ich zum ersten mal den Begriff Rauhnacht und erfuhr von deren alten Bedeutung, die ich schon als Kind erahnt hatte.

Seitdem erlebe ich diese Tage mit besonderer Aufmerksamkeit und spüre dabei tiefer in mich hinein als vielleicht sonst und bin einfach achtsamer für alles, was ich in diesen Tagen erlebe, fühle, denke, träume und erfahre.
Auch du wirst diese Zeit auf Grund deiner ganz eigenen Erfahrungen, die du in deinem Leben gemacht hast und der Lebenssituation, in der du gerade stehst, auf deine ganz besondere Weise erleben. Ich schenke dir in den nächsten 12 Tagen meine Gedanken und Anregungen, die du in dir bewegen kannst und einfach wahrnehmen kannst, was sie in dir bewirken, wo sie dich hinführen und was sie in dir auslösen. Dabei gibt es kein Richtig oder Falsch. Alles, was in du in dir wahrnimmst, darfst du so annehmen wie es erscheint – ohne es korrigieren zu müssen. Das entspannt dein System und es fühlt sich leichter an. Ich wünsche dir, dass du auf diese Weise die nächsten Tage ohne Druck, etwas nicht richtig zu machen oder nicht richtig zu sein, erleben kannst.

Dieses Jahr möchte ich dich wieder einladen, den Zauber der Rauhnächte mit mir in der Natur zu erfahren.
Der Zugang zur Natur wurde für mich gerade im letzten  Jahr immer wichtiger und ich hätte die Herausforderungen dieser Zeit nicht ohne die innige Rückverbindung mit ihr überstanden. Gerade jetzt, wo die Welt immer technisierter, automatisierter und unmenschlicher zu werden scheint und uns in ihre starren Abläufe zu zwingen scheint,  finden immer mehr Menschen zurück in die Dimensionen der Naturreiche und erkennen, dass sie dort eigentlich schon immer zuhause waren und der Zugang dazu nur in ihnen verschüttet war.

Ich gehe meist ohne Programm und ohne Erwartung in die Natur – und das muss gar nicht besonders weit weg oder besonders lang sein. Wenn du einfach leer, offen, spürend, wo es dich hinzieht oder wo du verweilen willst durch die Natur streifst, geschehen Dinge von ganz alleine.

Wenn du magst, kannst du ab heute ein Rauhnacht-Tagebuch führen, in das du deine Gedanken, Träume, Vorkommnisse und Begegnungen mit Menschen, der Natur und dir selbst hineinschreibst.
Jeder der Rauhnächte steht in Beziehung mit einem der Monate des nächsten Jahres und es ist sehr spannend und aufschlussreich, im nächsten Jahr nochmal in deinem Tagebuch nachzulesen und zu schauen, wie sich die Dinge entwickelt haben. 
Und jeder der mit der jeweiligen Rauhnacht in Verbindung stehenden  Monate gibt dir nochmal Zeit und Gelegenheit, das Thema dieses Tages bzw. dieser Nacht und ihre Geschehnisse und Eindrücke erneut in den Fokus deiner Aufmerksamkeit zu stellen. Auch das entsprechende Ritual kannst du in diesem Monat noch einmal durchführen und spüren, was sich in dir vielleicht verändert hat.

 

Deine irdischen Wurzeln

Der heutige Tag steht für den Monat Januar, das Sternzeichen Steinbock und damit für deine Basis, deine Stabilität, deine Erdung bzw. für deine irdischen Wurzeln.

Dieser Tag, egal ob du ihn mit oder ohne Familie verbringst, ist eine gute Gelegenheit, dich zu fragen,  wie stark du in deiner Familie verwurzelt bist und ob diese Beziehungen eher positive oder negative Gefühle in dir auslösen. Wie friedlich oder unfriedlich sind deine Bindungen zu deinen Familienmitgliedern, zu deiner Herkunftsfamilie? Denn eine Verbindung bleibt immer bestehen, auch wenn wir glauben, wir hätten uns getrennt. Frage dich ehrlich, wo Dinge sich geklärt anfühlen oder wo es Spannungen gibt. In den meisten Familien gibt es Verstrickungen, die uns nicht wirklich frei sein lassen, gegenseitige Abhängigkeiten, Unverständnis, Verurteilungen, Ausgrenzung oder Trennungen, die immer mit seelischen Verletzungen in deiner Kindheit zusammenhängen. Besonders in den letzten herausfordernden Jahren führten Familienstrukturen, die nie wirklich ins Licht des Bewusstseins kommen durften dazu, dass die Mitglieder einer Familie ganz unterschiedliche Wege eingeschlagen haben und sich voneinander entfremdet fühlen. Und auch dies darf so sein.

Ganz gleich, was du bei deiner ehrlichen Überprüfung deiner Familienbande feststellst – lass es vorerst einfach so stehen und bewerte es nicht. Es ist so wie es ist und du kannst niemanden ändern, der innerlich nicht selbst zu einer Veränderung bereit ist oder sie noch nicht oder vielleicht auch nie vollziehen kann.

Heute kannst du dich auf deine ganz eigene Basis, auf deine ganz eigenen Wurzeln besinnen, auf ein Fundament, das dich persönlich trägt, das dir Halt gibt.

Nimm dir Raum, in dich hineinzuspüren, was das für dich sein könnte. Vielleicht hast du dir bisher noch nie Gedanken darüber gemacht. Was trägt dich, was tut dir gut, was erdet dich? Ist es die Familie, sind es Freunde, deine Beziehung, dein Beruf, dein Glauben oder die Verbindung zur Natur? In unserer westlichen Welt mit den vielen von Außen kommenden Beeinflussungen haben wir es oft verlernt oder vergessen, was oder wo unsere Wurzeln sind und dadurch die so wichtige Verbindung zu ihnen verloren. Dies ist der Grund, warum wir uns oft so abgetrennt, haltlos und unsicher fühlen und uns wie auf schwankendem Boden  bewegen.

 

 

Rituale wirken verbindend, erdend und dadurch heilend.

Ich schlage dir vor, heute ein wirkungsvolles Erdungs – und Verbindungs- Ritual zu begehen, um deine Wurzeln zu stärken.

Rituale oder Zeremonien in der Natur gehörten von jeher zum Leben der Menschen auf Erden dazu. Tief in dir weißt du um den wahren Sinn des Lebens. Du musst ihn nur wecken. Das kannst du, indem du Rituale begehst. Rituale sind viel größer als dein Denken – sie stimmen dich als Ganzes auf das Leben ein und lassen dich lebendig mit dem großen Ganzen verbunden fühlen.

Gehe heute hinaus in die Natur. Dort findest du viel leichter zu dir als in den menschengemachten Räumen, denn sie ist dein wahres Zuhause.
Spüre den Boden unter deinen Füßen und lasse dich zu einem Baum führen, dessen Wurzeln du gut erkennen kannst.
Begrüße ihn auf deine Art und Weise und nimm Verbindung zu ihm auf. Stehend, sitzend fühlend – so wie es dir entspricht.
Schließe die Augen, atme und spüre einfach, was sich in dir bewegt.

Streife nun in Gedanken deine Familie, deine Mutter, deinen Vater, deine Großeltern, deine Ahnen – alle die dir vorausgegangen sind und deren vielfältiges Erbe du in dir trägst, wie die Krone dieses Baumes aus seinen Wurzeln hervorgeht.
Noch kraftvoller wird es, wenn du das Fühlen der jeweilige Person mit einem gesummten oder gesungenen Ton verstärkst und  dich so mit ihr verbindest. Lass diesen jeweiligen Klang einfach so in dir entstehen, ohne nachzudenken.

Wir sind es nicht mehr gewöhnt, einfach so die  Klänge unseres menschlichen Körpers auszudrücken und es kann eine heilsame Erfahrung für dich sein, dies wieder zu tun und zu einem Teil deines Rituals zu machen.

Du kannst hier an diesem Baum auch deine Dankbarkeit und Wertschätzung einer bestimmten Person deiner Ahnen gegenüber ausdrücken. Oder du kannst einen bestimmten Menschen um Vergebung bitten oder ihm selbst vergeben.
Ich werde dieses Jahr heute an meinem Baum nicht nur für die Ahnen singen, sondern auch für meinen Sohn, dem ich vorausgegangen bin und durch dessen persönliches Schicksal ich letztes Jahr den größten Herausforderungen meines Lebens begegnet bin. In diesem Jahr habe ich so viel über mich erfahren wie nie zuvor. So viele neuen Erkenntnisse und ganz tief in meinem Körper liegende Verletzungen und Wunden, die zutage treten und ins Licht kommen durften. Heute werde ich meinen Ahnen und meinem Sohn dafür danken, dass sie mir diese Geschenke der Selbsterkenntnis und Heilung gemacht haben und für sie singen.

Genauso kannst du dich mit jedem Menschen deiner Familie verbinden und das kann oft sehr berührend sein. In den meisten Biografien gibt es einen Menschen, der besonders wichtig für dich war. Lass ihn dir heute nahe sein und erweise ihm mit diesem Ritual in besonderer Weise Ehre und Dankbarkeit.

Dieses Ritual ist sehr kraftvoll und kann viele Empfindungen in dir auslösen. Empfindungen, die schon lange in dir sind und die sich vielleicht heute zeigen. Nimm sie dankbar an und lasse sie geschehen. Du musst nichts besonderes damit machen – deine Seele weiß, was sie tun muss. Vertraue darauf, das alles so geschieht, wie es für dich und deine Familie zum Besten ist.

Eine kraftvolle Musik für eine Erdungs-Zeremonie  ist das Stück „Hine e Hine“ von Hayley Westernra, das ich auch in meinen Seminaren verwende. Du kannst es auch – statt summen oder singen –  an deinem Baum hören.
Auch wenn du nicht die Möglichkeit hast, in der Natur zu sein, kannst du das Ritual in deiner Vorstellung zuhause durchführen und die Musik dabei hören.

Verweile an deinem Ahnenbaum, solange es sich richtig anfühlt.
Wenn du magst, schreibe deine Erfahrungen anschließend in dein Buch.

Ich wünsche dir heute einen Tag mit guter Anbindung an das, was dich trägt.

 

Von Herzen – Eva

 

 

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2 Kommentare zu: “Deine irdischen Wurzeln”

  1. Daniela

    Liebe Eva
    vielen Dank für deine Beiträge ..dieses wie auch letztes Jahr werde ich durch Dich an diese wichtige Zeit erinnert, auch wenn es in diesem Jahr erneut erst in der zweiten Rauhnacht war, da ich meine E-Mails zu spät las.

    Für alles gibt es Gründe daran glaube ich fest.
    das Thema der ersten Rauhnacht bewegt mich allerdings sehr denn das Thema der Wurzeln ist bei mir als Adoptivkind schwierig auch schon da meine leibliche Mutter den Kontakt auch mit mir als Erwachsene damals ablehnte, da sie sich dem nicht gewachsen fühlte wie sie einer vermittelnden Person damals sagte.
    Meine Mutter, die Frau ,die mich an Kindes Statt angenommen hat ist kürzlich verstorben nach einem unendlich harten Jahr und dies ist ein wirklich hartes Weihnachten für mich , denn sie war nicht nur die Frau, dessen Wunschkind ich sein durfte sondern auch meine beste Freundin.
    Aktuell erlaube ich es mir, zu trauern in dem Bewusstsein, dass jede ungeweihte Träne sich hinten anstellt und versuche zurück zu mir zu finden, denn das letzte Jahr habe ich gefühlt nicht gelebt , wenn denn Leben vor allem Freude und Lachen bedeutet und nicht nur zu funktionieren.
    Danke für das was du tust!
    Daniela

    • Eva Adelberger

      Danke für dein ehrliches Berichten, liebe Daniela.
      Du findest den 1. Beitrag der Rauhnächte auch noch hier im Blog bis zum 12. Januar 2025.
      Wie du vielleicht weißt, begleite ich ja auch Menschen in Einzelsitzungen, die in schwierigen Lebenssituation anfangen, vieles zu hinterfragen, die verstehen wollen, warum das alles so ist und die etwas verändern wollen.
      Es ist eine tiefgehende, erkenntnisreiche und heilsame Arbeit.
      Wenn du möchtest, darfst du gerne auf mich zukommen. 🙏

      Liebe Grüße zu dir – Eva

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